Kultusministerin Frauke Heiligenstadt zu Besuch in der Oberschule Neuenkirchen

Veröffentlicht am 25.05.2015 in Landespolitik

Novellierung des Landeschulgesetzes gefährde die Zukunft der Oberschule nicht

„Über den Erhalt entscheiden Sie als Schulträger ganz alleine, nicht die Landesregierung“, sagte die Niedersächsiche Kultusministerin Frauke Heiligenstadt bei Ihrem Besuch an der Oberschule Neuenkirchen und entkräftete damit Befürchtungen der Samtgemeinde Neuenkirchen, die geplante Novellierung des Landeschulgesetzes gefährde die Zukunft der Oberschule (OBS) Neuenkirchen. 

Die SPD-Ministerin war im Rahmen ihrer Ganztagsschulen-Tour im Landkreis Osnabrück neben Hasbergen und Georgsmarienhütte auch an der Oberschule in Neuenkirchen zu Gast.

Heiligenstadt, die auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Wahlmann und des Neuenkirchener SPD-Ratsherren Daniel Schweer nach Neuenkirchen gekommen war wies mit Ihrer klaren Aussage Bedenken von Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay zurück. Schwertmann-Nikolay  überreichte der Ministerin eine Resolution des Samtgemeinderats, in der die Samtgemeinde Neuenkirchen die geplante Neufassung des Schulgesetzes in einem Punkt besonders kritisch sieht: Danach solle die Integrierte Gesamtschule (IGS) als „ersetzende Schulform“ zugelassen werden. Das bedeutet, dass ein Schulträger künftig nicht mehr zwingend andere Schulformen wie Haupt-, Real- und Oberschulen sowie Gymnasien vorhalten muss. Auswärtige Schüler, befürchtete Schwertmann-Nicolay, könnten die Oberschule Neuenkirchen künftig nicht mehr besuchen.

Davon betroffen könnten viele Eltern aus der Stadt Bramsche sein. Die OBS sei auf die Zuwanderung vor allem aus Üeffeln und Achmer angewiesen. Auch angesichts der Randlage der OBS und des bestehenden Konkurrenzangebotes anderer staatlicher und kirchlicher Schulen in Recke, Schwagstorf, und Fürstenau drohe der bisher durchgehend zweizügig geführten Oberschule mit 244 Schülern die Einzügigkeit. Ein Differenzierter Unterricht sei so sehr viel schwieriger.

Laut Aussage von Heilgenstadt habe die Novellierung jedoch keine der befürchteten Auswirkungen auf die Schule in Neuenkirchen. Die IGS in Bramsche sei nach dem bisher geltenden Gesetz genehmigt worden. Ob eine Gesamtschule ersetzende Schulform werde, liege in der Hand des Schulträgers, in diesem Fall des Landkreises Osnabrück, aber nicht in der des Landes. „Über die Zukunft der Oberschule Neuenkirchen entscheidet ganz allein der Schulträger“, sagte Heiligenstadt in Richtung Samtgemeindevertreter. Die Novellierung des Schulgesetzes diene dazu, die Schullandschaft gemeinsam mit den Eltern zu gestalten. „Den Elternwillen müssen wir zur Kenntnis nehmen“, sagte sie mit Blick auf neue Gesamtschulen. Die Landesregierung werde auch keine Vorgaben zur Mindestgröße von Oberschulen machen.

Ausdrücklich sprach sich Heiligenstadt für die Weiterentwicklung der Oberschule aus. „Das ist eine klasse Schulform mit ihrer Profilbildung, Berufsorientierung und Binnendifferenzierung.“ Sie sei sehr begeistert von der Neuenkirchener OBS und ihrem breiten Angebot auch im Ganztagsbereich, dankte sie allen Beteiligten – vom Rektor bis zum Förderverein.

In dem Zuvor stattgefundenen Rundgang konnte sich die SPD-Ministerin mit eigenen Augen und Ohren von der guten Arbeit der Oberschule überzeugen.. Dabei traf Heiligenstadt auf selbstbewusste Schülerinnen und Schüler, die überhaupt keine Scheu vor der Politikerin hatten und ihre Schule gekonnt präsentierten. Neben dem Besuch des Kiosk-Teams, das dem Gast aus Hannover zur Begrüßung Brot und Salz überreichte, lauschte Sie der Schulband und schaute anschließend noch in der gut ausgestatteten Lehrküche und im Informatikraum. Ein Geschenk hatte sie auch im Gepäck: Spiele für den Aufenthaltsraum.

„Wir sind eine kleine, aber gut vernetzte und organisierte Oberschule, die gut funktioniert“, stellte Schulleiter Schulterobben der Ministerin die Schule kurz vor.