Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zu Gast bei EUT in Merzen

Veröffentlicht am 01.03.2017 in Landespolitik

Betriebsbesichtigung unter der Überschrift „Junge Pioniere für Niedersachsen“

 

Unter der Überschrift „Junge Pionier für Niedersachsen“ besuchte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies die Firma Energie- und Umwelttechnik (EUT) in Merzen. Hier stellte Geschäftsinhaber Andreas Overberg dem Minister und seinen Begleiterinnen und Begleitern aus der örtlichen Kommunalpolitik das Aufgabenfeld seiner Firma vor.

Vor allem Merzens Bürgermeister Gregor Schröder lobte das Unternehmen, das sich als Biomassezentrum Weser-Ems dem Vertrieb von Heiztechnologie mit Holz verschrieben habe. „Uns macht es stolz, wenn solche Kompetenz vor Ort bleibt“, sagte er mit Blick auf die durchaus schwierige Ansiedlung von innovativem Gewerbe gerade in ländlichen Gemeinden. „Diesen Ansiedlungen stehen wir gemeinsam als Politik in der Samtgemeinde Neuenkirchen eigentlich immer sehr positiv und wohlwollend gegenüber“ ergänzte Daniel Schweer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Neuenkirchener Samtgemeinderat.

„Es braucht junge Unternehmer, die „nach vorne gehen“ so die einhellige Meinung der Anwesenden. Andreas Overberg zählt zu den „jungen Pionieren in Niedersachsen“, die als Unternehmer ganz entscheidend die Wirtschaft im Land zwischen Ems und Elbe prägten.

 „Die Stärke unseres Landes sind die mittelständischen Betriebe“, so Wirtschaftsminister Lies. Der Minister aus Sande nutze solche Firmenbesuche, um den Inhabern seine Wertschätzung zu zeigen, „die genauso groß ist wie bei den Großunternehmen im Land“.

Voller Aufmerksamkeit hörte Lies zu, wie Andreas Overberg die Entwicklung der Firma EUT erläuterte. Wichtige Pionierarbeit leistete schon sein Vater Georg um das Jahr 2000, als er sich mit Biomasse-Heizungen, also Heizen mit Holz, als Alternative zu fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas beschäftigte. „Er war ein Alleinkämpfer, verkaufte zwischen zwei und vier Anlagen im Jahr.“ Und nebenbei habe er für Biomasse als natürliche Energiequelle viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Über 17 Jahre später zeigte sich, dass der mutige Schritt der richtige war: Das kleine Ein-Mann-Unternehmen ist zu einem Mittelständischen Unternehmen mit neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewachsen, die pro Jahr bis zu 110 Heizanlagen verkauft und neben dem Vertrieb an Heizungsbauer das komplette Beratungspaket rund um Wärmekonzepte übernimmt. Für das österreichische Unternehmen Hargassner ist die EUT inzwischen Vertriebspartner für Weser-Ems.

Seit dem Jahr 2012 ist Andreas Overberg Geschäftsführer, er setzte nach dem Tod des Vaters sein Lebenswerk fort. Sehr erfolgreich, wie nicht nur Wirtschaftsminister Lies und die Gäste anhand einiger Zahlen feststellen konnten: Seit 2000 hat die Firma 862 Anlagen (Pellet-, Hackgut- und Stückholzheizungen) vertrieben mit einer Gesamtleistung von rund 38000 Kilowatt. „Gegenüber Öl und Gas spart das in zehn Jahren rund 215000 Tonnen CO2“, wie Overberg vorrechnete. Das sei ein erheblicher Beitrag zum Schutz des Klimas, und der könne noch weiter ausgebaut werden.

Eine Möglichkeit sahen der EUT-Geschäftsführer und Herbert Schwarz von der Firma Hargassner in der weiteren Förderung umweltfreundlicher Holzheizanlagen. Das Land Nordrhein-Westfalen mache es vor, das neben der staatlichen Förderung auch eine weitere Förderung auf Landesebene konzipiert habe. „Dort sind die Zuwachsraten natürlich höher, das wäre mit einer Zusatzförderung auch in Niedersachsen erreichbar.“

 „In diesem Bereich gibt es noch viel Potenzial“, sagte Olaf Lies. Heizen mit Holz habe nichts mit „wahlloser Rodung“ von Wäldern zu tun, sondern sei auf Nachhaltigkeit ausgelegt. „Das müssen wir noch deutlicher machen“, sah der Gast aus Hannover die Branche mit einem falschen Image konfrontiert. Die moderne Holzheizung habe außerdem nichts mehr mit einem qualmenden Kamin zu tun, sondern mit einer sauberen, effizienten und CO2-neutralen Verbrennung. „Und die Entwicklung geht weiter“, sagte Overberg. Schon heute gebe es Anlagen, die neben Wärme auch Strom produzierten.

 

Mit Material des Bersenbrücker Kreisblatts