Schwanhold: Ohne Risiken keine Chancen - Ehemaliger Wirtschaftsminister über Politik und Wirtschaft

Veröffentlicht am 20.10.2009 in Ortsverein

Zum „Fünften Politischen Kartoffelschmaus“ luden der SPD-Ladtagsabgeordnete Claus Peter Poppe und der SPD-Ortsverband Neuenkirchen am vergangenen Wochenende die Mitglieder des Wahlkreises ein. Der Abend stand unter dem Motto „Grenzgänger zwischen Politik und Wirtschaft“. Besonderer Gast war Ernst Schwanhold, ehemaliger Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen. In einer Rede sprach sich Schwanhold für einen regeren Austausch zwischen Politik und Wirtschaft aus.

Da es ohne florierende Wirtschaft keine sicheren Arbeitsplätze gäbe, müsse die Politik intensiv mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, sagte Schwanhold vor seinen Parteikollegen im Gasthaus Haarmeyer. Eine zentrale Herausforderung für Wirtschaft und Politik sei laut Schwanhold der Umgang mit neuen Technologien.

Um in einer globalen Wirtschaft mit anderen Staaten mitzuhalten, dürfe Deutschland nicht auf neue Technologien wie die Gentechnik verzichten. Schwanhold räumte ein, dass mit dem Einsatz neuer Technologien Risiken verbunden seien. Solange diese Risiken aber abzuschätzen seien, müsse man sie eingehen. Nur so könne man neue Arbeitsplätze schaffen und auf dem globalen Markt mithalten. Gehe Deutschland keine Risiken ein, verliere das Land sehr schnell seinen wirtschaftlichen Vorsprung vor anderen Staaten. „Eine Null-Risiko-Gesellschaft ist eine Null-Chance-Gesellschaft“, sagte er. Neben allen Risiken biete beispielsweise die Gentechnik die Chance, trockenresistente Pflanzen zu züchten. Damit könne die Gentechnik einen wichtigen Teil zur Lösung der weltweiten Ernährungsprobleme beitragen.

Von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft und damit für die Finanzierung sozialer Netze sei außerdem die Energie. Schwanhold betonte, dass in den letzten Jahren wichtige Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien gemacht worden seien, zum Beispiel in der Fotovoltaik. Er warnte aber davor, in der Wirtschaft zu diesem Zeitpunkt schon vollständig auf Atom- und Kohleenergie zu verzichten. Um auf dem globalen Markt mithalten zu können, sei der alleinige Einsatz von erneuerbaren Energien noch zu teuer.