„Sicherheit und Flexibilität – Eine echte Arbeitsversicherung“; unter diesem Thema diskutierten die Jusos Weser-Ems gemeinsam mit Olaf Cramm, Gewerkschaftssekretär des DGB Region Osnabrück-Emsland über Alternativen zur derzeitigen Arbeitslosenversicherung. Die Diskussion fand auf Grundlage eines gleichlautenden Antrags des Juso-Bundesverbandes zum diesjährigen Juso-Bundeskongress statt. „Wir wollen nicht nur Arbeitslosigkeit absichern, sondern die ganze Komplexität des Arbeitslebens“ so Daniel Schweer, Vorsitzender der Jusos Weser-Ems.
Ziel der Arbeitsversicherung sein es Arbeitslosigkeit abzusichern, aber auch die Möglichkeit zur Reduzierung von Arbeitszeit, Sabbaticals, Verlängerung von Carearbeitszeiten und eine Vielzahl verschiedener Weiterbildungen zu ermöglichen. Ebenso sollen durch diese Art der Versicherung, in die letztendlich alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einbezahlen sollen, flexible Übergänge in die Rente ermöglichen. Ebenso solle dadurch eine Diskussion über Gleichwertigkeit von Arbeit angestoßen werden. „Man muss sich die Frage stellen, warum soziale Arbeitsplätze schlechter bezahlt werden, als Arbeitsplätze in der Industrie. Die Belastungen sind ähnlich groß“ so Cramm.
Über Gewerkschaftsarbeit im Betrieb berichtet im Anschluss an die Diskussion Timo Mehlmann, stellvertretender Juso-Bezirksvorsitzender. Nach einem kleinen Einblick in das Betriebsverfassungsgesetz als Grundlage für die betriebliche Mitbestimmung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars über die praktische Arbeit eines Betriebsrats. „Es gibt sehr viel große Betriebe in denen Betriebsräte zum Erfolg des unternehmen beigetragen haben, dennoch wird die Gründung von Betriebsräten in einigen Unternehmen vehement verhindert“ so Mehlmann.
Der Film „Geld oder Leben - Wie wollen wir Arbeiten“ ARD Klub Konkret zeigte in einer Mischung aus anspruchsvoller Diskussion und gut recherchierten Beiträgen. Klub Konkret - Reporter Daniel Bröckerhoff mischte sich auf einer Recruiting-Veranstaltung unter 60 gesuchte “High Potentials” am oberen Ende des Arbeitsmarkts. Und er begleiteet Altenpflegerin Mandy, für die ihr Job einen ganz anderen Wert hat als ein hohes Monatseinkommen und möglichst viele Stationen auf der Karriereleiter.
Die Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse führte dann abschließend zur einhelligen Meinung, dass ein dringendes Bedürfnis besteht auf die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt angemessen zu reagieren. „Jetzt kommt es darauf an neue gesellschaftliche Solidaritäten auf Grundlage der Verortung im Interessensgegensatz zu organisieren und kollektive Absicherungsmechanismen und grundlegende Arbeitsmarktregularien wieder zu erkämpfen. Lebenslanges Lernen darf aber nicht nur eine schöne Floskel in politischen Sonntagsreden bleiben, sondern bedarf der konkreten finanziellen Absicherung und Förderung.“ so Daniel Schweer abschließend
