„Die SPD ist Bildungspartei von Anfang an“, mit diesen Worten fand Claus Peter Poppe, MdL den Einstieg in eine fast zweistündige Diskussion mit den Jusos Weser-Ems. Schließlich sei die Gründung der SPD vor fast 150 Jahren auch vor dem Hintergrund der Forderung nach gleicher Teilhabe an Bildung entstanden, so der Vorsitzende des Kultusausschusses des Niedersächsischen Landtages Poppe weiter. In einer lockeren Diskussion erschlossen sich die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten gemeinsam mit dem Quakenbrücker Landtagsabgeordneten die verschiedensten Facetten der Bildung und Bildungspolitik. Das Problem der anhaltend ungesicherten Beschäftigung an Ganztagsschulen, das Thema Inklusion, der Bereich frühkindlicher Bildung und der zu schleppend verlaufende Krippenausbau bis 2013 seien nur einige der vielen Bildungsbaustellen, so Poppe.

Im weiteren Verlauf des Seminars stellte der Juso-Bezirksvorsitzende Daniel Schweer den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Bildungspolitik vor Ort am Beispiel der Samtgemeinde Neuenkirchen, in der er Ratsherr ist, vor. Von den geplanten Kindertagesstätten in alle Gemeinden über die Kindergärten und Grundschulen bis hin zur Haupt- und Realschule Neuenkirchen ging die Reise durch das Bildungssystem der Samtgemeinde. „Mit der Einrichtung der Oberschule an der Haupt und Realschule Neuenkirchen wird es ab dem kommenden Schuljahr vier Schulformen im Sekundar I Bereich: die Oberschule in Jahrgangsstufe fünf, die Kombiklasse aus Haupt- und Realschülern in Jahrgangsstufe sechs, und die Haupt-- und Realschulklassen in den Jahrgangsstufen sieben bis zehn. Von dem dreigliedrigen Schulsystem haben wir uns in Niedersachsen damit dann wohl verabschiedet“ so Schweer.

Abgerundet wurde der erste Seminartag durch Film-Reportagen zum Thema Lehrerjob und Sitzenbleiben, die den Anwesenden einen guten Einblick in den Lehrer- und Schüleralltag verschafften.

Der nächste Seminartag war geprägt von neuen Schulformen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Teelko Casjens, stellvertretender Juso-Bezirksvorsitzender stellte einen Vergleich von Oberschule und Gesamtschule in Niedersachsen an, und arbeitete einige grundlegende Unterschiede heraus. „Dieser Vergleich macht deutlich, dass Chancengleichheit im Bildungssystem eigentlich am Besten in der Gesamtschule funktioniert“ so Casjens.

Die Vorstellung des neuen Konzepts zur Gemeinschaftsschule in Nordrhein-Westfalen durch Daniel Schweer sowie eine ausführlich geführte Diskussion über das föderalen Bildungssystem, das doch durchaus Hürden bereithalte, rundeten das Seminarwochenende ab.